Das Art Peace Project existiert seit 2009 an der Fakultät für Erziehungswissenschaft im Bereich Religionspädagogik und interkultureller Bildung der Universität Hamburg.
Durch regelmäßige Analyse, Reflexion und Optimierung strebt das Projekt neue Ansätze im Bereich der Friedensförderung an mit dem Schwerpunkt, interkulturellen und interreligiösen Dialog zu ermöglichen.
Das ART PEACE Project arbeitet hierbei insbesondere mit den kreativen und darstellenden Künsten zusammen. Es werden Räume geschaffen, die es ermöglichen, das Ästhetische, das Existentielle und das Politische als übergreifende Lernprozesse zu nutzen.
Seit 2009 wird in verschiedenen Seminaren, Workshops, Exkursionen und Sommerschulen mit Partnern aus China, Georgien, Jordanien, Ukraine, Kasachstan, Kirgisistan, Tansania, Südafrika experimentiert und Lehr/Lernkonzepte weiterentwickelt.
Dies geschieht in Zusammenarbeit mit Künstler/innen aus den Bereichen Performance/Theater, Storytelling/Poetry, Fotokunst/Video und anderen.
Diese werden durch Forschungsteams begleitet, um Theoriebildung und Methodologie im Bereich der Friedenserziehung und kulturästhetischen Bildung voranzutreiben.
Konzepte aus der Religionspädagogik sowie der Friedenspädagogik dienen als theoretische Grundlage, indem Ansätze der kunstbasierten Konfliktforschungsmethoden als Arbeitsmethoden eingesetzt werden.
Die Gustav Prietsch-Stiftung fördert dieses Projekt seit 2014.
Dabei fanden folgende herausragende Projekte interreligiösen Lernens besondere Beachtung:
Um nach Wegen zu suchen, wie man interreligiöses Bewusstsein vermitteln kann, haben wir eine Reihe von Projekten mit dem Titel „Spirals of Dialogue“ entworfen. Die Studierenden besuchten zunächst eine religiöse Gemeinschaft als Forschende und neben einem üblichen schriftlichen Essay produzierten sie im Anschluss ein „Kunstwerk“ in einem Genre ihrer Wahl.
Neben der Selbstreflexion lag der Fokus der Kunst darin, sowohl Forschenden als auch Beforschten die subjektive Interpretation bewusst zu machen. Dies wurde verstanden und sie beschäftigten sich kritisch mit der Wahrnehmung von Außenstehenden.
Im letzten Seminar lag der Schwerpunkt auf dem gemeinsamen Geschichtenerzählen. Hier dienten Geschichten als Ort für Kreativität, Kommunikation und Selbstreflexion.
Außerdem sind mehrere Workshops mit den südafrikanischen Fotokünstlern Hasan und Husain Essop zu erwähnen, in denen Lehramtsstudierende mit Selbstinszenierung und gewählten (heiligen) Orten fotografische Kompositionen erschufen, die in der Lage sind, Überlappungen von Identität in der globalisierten Welt zu thematisieren.
Text: Prof. Dr. Gordon Mitchell