Muslimische Seelsorgeausbildung für muslimische Ehrenamtliche an Hamburger Krankenhäusern

Vertrag zwischen Helios Mariahilf und dem muslimischen Seelsorgeverband Rahmet über muslimische Seelsorgearbeit in Hamburg. (Foto: Dr. Christina Kayales)
Seelsorgekurs 2014, finanziert durch die Gustav Prietsch-Stiftung (Foto: Dr. Christina Kayales)
Seelsorgekurs beim Austausch (Foto: Dr. Christina Kayales)
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In der Vergangenheit war Seelsorge in Deutschland in Institutionen wie dem Krankenhaus oder dem Gefängnis ein Alleinstellungsmerkmal der christlichen Kirchen. Dies hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Zunehmend fragen auch Menschen aus muslimischen Traditionen in Krisenzeiten nach einem muslimischen Seelsorger. Ebenso fragen Ärzte und Pflegekräften nach einem muslimischen Seelsorger. Doch bislang fehlt es vielerorts an Ausbildungen hierfür und ebenso an institutionellen Verankerungen für diese Arbeit, ganz zu schweigen von den Fragen, wie diese Arbeit angemessen honoriert werden kann. 

Dennoch gibt es muslimische Ehrenamtliche, die sich in den letzten Jahren auf den Weg gemacht haben, nach Möglichkeiten zu suchen, muslimische Patienten in Ihrer Krise zu begleiten, auch wenn vieles noch ungeklärt ist.In Anlehnung an die Ausbildung Ehrenamtlicher Krankenhausseelsorger der Nordkirche, aber verknüpft mit Inhalten zu muslimischer Theologie zum Umgang mit Krankheit, Sterben und Tod unterstützt die Gustav Prietsch-Stiftung seit 2014 Seelsorgekurse für muslimische Ehrenamtliche, die sich als ehrenamtliche Krankenhausseelsorger/innern ausbilden lassen. Hierzu gehören Theorieeinheiten über Wahrnehmung und Kommunikation, Ängste u.ä. Dann folgen Praktikumsphasen mit Besuchen am Krankenbett und den Reflexionen hierzu in der Supervision. So konnten auch schon erste Verträge mit einem der Krankenhäuser geschlossen werden über die seelsorgliche Begleitung von Patienten durch muslimische Seelsorger und Seelsorgerinnen.Und die „Ernte“ sind leuchtende dankbare Augen von Patienten, die sich in so schweren Momenten, zuweilen auch in ihrer Muttersprache, austauschen können und jemanden erleben, der auch ihre religiösen Fragen kennt und darauf einfühlsam eingehen kann. 

Finanziell unterstützt wurde von der Gustav-Prietsch Stiftung auch ein Austausch, damit muslimische Gefängnisseelsorger aus Hamburg an einer Konferenz mit anderen muslimischen und christlichen Seelsorgern teilnehmen konnten, weil bekanntlich Begegnung und Austausch die Grundlage bilden, um neue Kooperationsformen entwickeln zu können. Weitere Informationen hierzu gern bei Dr. Christina Kayales, www.kultursensibel.de

Text: Dr. Christina Kayales